Qualität Allgemein

Für den Begriff Qualität gibt es in der Literatur verschiedene Definitionen. Weit verbreitet ist es, Qualität als Grad der Übereinstimmung zwischen Ansprüchen bzw. Erwartungen (Soll) an ein Produkt und dessen Eigenschaften (Ist) anzusehen.

Im gleichen Sinne wird Qualität nach DIN EN ISO 8402 als: „Die Gesamtheit von Merkmalen einer Einheit bezüglich ihrer Eignung, festgelegte und vorausgesetzte Erfordernisse zu erfüllen“, bezeichnet.

Nach dieser Definition müssen alle Merkmale eines Produkts den Anforderungen entsprechen. Jede Nichterfüllung des Solls eines Merkmals beim Soll-Ist-Vergleich, führt zu einem Fehler und somit zu einem fehlerhaften Produkt.

Die Qualitätsnorm DIN EN ISO 9000 geht einen Schritt weiter und beschreibt Qualität als: „Vermögen einer Gesamtheit inhärenter (lat. innewohnend) Merkmale eines Produkts, eines Systems oder eines Prozesses zur Erfüllung von Forderungen von Kunden und anderen interessierten Parteien.“

Nach wie vor wird Wert darauf gelegt, dass jedes einzelne Merkmal eines Produkts den Qualitätsanforderungen entsprechen muss. Die Erweiterung der Qualitätsanforderung auf Kunden und interessierte Parteien trägt der Entwicklung des Qualitätsmanagements in Richtung TQM und EFQM Rechnung.

Zur Absicherung eines Prozesses im Sinne der Qualität, wird meistens ein Qualitätsmanagementsystem eingeführt.

Dieses Qualitätsmanagementsystem wird bewertet nach standardisierten Kriterien die in Normen hinterlegt sind und von akkreditierten Gesellschaften auf dessen Aktualität, Gültigkeit und Wirksamkeit geprüft wird. Dieses wird mit einem sogenannten Zertifikat bescheinigt, welches eine vorgegebene Gültigkeitsdauer hat; in der Regel 3 Jahre.

Die normative Bewertung stellt heute ein Mindestmaß an Anforderungen an einem Qualitätssystem dar, wobei es unterschiedliche Ausprägungen der verschiedenen Normen gibt. Hier die gängigsten :

  • Die ISO 9000- ff gilt als allgemeiner Standard für industrielle Unternehmen.
  • Für die Automobilindustrie wurde die ISO/TS 16949 entwickelt.
  • Für das Umweltmanagement gilt die ISO 14001.
  • Für Arbeitssicherheit wird die OHSAS 18001 (Occupational Health and Safety Assessment Series) herangezogen.
  • Für Bahnanwendungen gilt IRIS (International Railway Industry Standard) als Standard.

Viele Firmen entwickeln, basierend auf einer oder mehrere dieser Normen, ein eigenes „Total Quality Management“ (TQM) System oder „Business Excellence System“

Dabei gibt es 3 grundsätzliche „Strömungen“ auf welche diese Excellence Systeme basieren:

  1. EFQM Verfahren (European Foundation for Quality Management)
  2. Malcom Baldrige (Malcom Baldrige National Quality Award)
  3. Toyota Produktionssystem (TPS)

Dabei ist letzteres im eigentlichen Sinne bereits ein Business Excellence System welches von Toyota entwickelt wurde und von vielen Firmen als die Basis schlechthin angesehen wird und auch wohl am weitesten verbreitet ist bzw. kopiert wurde.

Das Toyota Produktionssystem nennt im Gegensatz zu EFQM und Malcom Baldrige die LEAN Tools beim Namen und bietet eigene Werkzeuge an, diese anzuwenden.

EFQM und Malcom Baldrige entgegen umschreiben die Aktivitäten die zur kontinuierlichen Steigerung der Produktivität führen auf einer mehr allgemeineren Art.

Dafür haben diese beiden letzten Verfahren eine Bewertungssystem eingeführt, welches es erlaubt Firmen untereinander zu vergleichen und auch Awards auszuschreiben die national wie auch international anerkannt sind (staatlich unterstützt).

Das Toyota Produktionssystem bietet dafür durch Selbstbewertungsverfahren eine Möglichkeit die Effizienz der Anwendung des Verfahrens zu bewerten.

Weemaes,  April 2012